Nebelscheinwerfer
So verwenden Sie den Nebelscheinwerfer richtig
Besonders im Herbst kommt es häufig zu Nebelbildung. Meist legt sich morgens ein dichter Dunst aus Wassertröpfchen über den Boden und löst sich wieder nach ein paar Stunden auf. Damit man trotzdem auch morgens gefahrenlos mit dem Auto fahren kann, gibt es an jedem Auto Nebelscheinwerfer und Nebelschlusslichter. Es besteht zwar keine Pflicht, diese zusätzlichen Leuchten zu benutzen, haben der Sicherheit zuliebe aber ihre Daseinsberechtigung. Die Nebelscheinwerfer können Sie nicht nach Belieben nutzen. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) hat den Gebrauch dieser genau geregelt.
Was genau ist der Nebelscheinwerfer?
Der Nebelscheinwerfer ist unterhalb des normalen Abendlichts verbaut. In der Position können sowohl Fahrbahnränder als auch der Bereich direkt vor dem Auto beleuchtet werden. Die Beleuchtung ist wesentlich stärker als die des Abendlichts, hat dafür aber eine geringere Reichweite. Zusätzlich zum Nebelscheinwerfer ist hinten am Auto das Nebelschlusslicht angebracht, das bei starkem Nebel als Warnleuchte für die hinteren Verkehrsteilnehmer fungiert.
Wann darf ich den Nebelscheinwerfer benutzen?
Die StVO gibt vor, dass der Nebelscheinwerfer nur in bestimmten Situationen eingeschaltet werden darf. In diesen Situationen ist die Sicht des Fahrers maßgeblich durch Schnee, Regen oder Nebel behindert. Eine maßgeblich behinderte Sicht bedeutet in verschiedenen Fällen:
- Sicht von weniger als 150 Metern auf Autobahnen
- Sicht von weniger als 100 bis 120 Metern außerorts
- Sicht von weniger als 60 bis 70 Metern innerorts
Wenn Sie durch dichten Nebel oder starken Witterungsverhältnissen weniger als 50 Meter weit schauen können, dürfen Sie laut StVO § 17 Absatz (3) zusätzlich die Nebelschlussleuchte einschalten. Außerdem dürfen Sie bei Benutzung des Nebelschlusslichtes nicht schneller als 50 km/h fahren dürfen. Dieser Paragraf sieht auch vor, dass bei der Nutzung von zwei Nebelscheinwerfern statt des Abendlichts auch das Standlicht eingeschaltet werden darf. Um die Weite Ihrer Sicht ermitteln zu können, orientieren Sie sich an den Leitpfosten. Sie sind in Deutschland exakt im 50-Meter-Abstand platziert.
Wieso ist die Nutzung des Nebelscheinwerfers so streng geregelt?
Um der sehr schlechten Sicht bei Nebel, Schnee oder Regen zu trotzen, müssen die Nebelscheinwerfer in der Lage sein, ein durchdringendes Licht abzugeben. Bei Nebel sammeln sich viele Wassertröpfchen in der Luft, besonders in Bodennähe. Ein kühler Boden sorgt dafür, dass die Luft die Wassertröpfchen nicht speichern kann und es zur Kondensation kommt. Trifft Licht auf den Nebel wird es wie von einer Wand reflektiert und man wird geblendet. Beim Autofahren wird diese Blendung durch das Abendlicht, das auf den Nebel trifft, Eigenblendung genannt. Das grelle, weiße bis hellgelbe Licht des Nebelscheinwerfers hilft unter diesen Bedingungen zu sehen, da es unmittelbar vor dem Auto Sicht verschafft. Ist die Sichtbarkeit jedoch nicht eingeschränkt, blendet und irritiert das Licht des Nebelscheinwerfers die anderen Verkehrsteilnehmer, was sehr gefährlich ist. Aus diesem Grund muss das Zusatzlicht von Nebelscheinwerfer und Nebelschlusslicht bei besserer Sichtbarkeit sofort abgeschaltet werden. Andernfalls droht Ihnen ein Bußgeld. Bei falschem Gebrauch des Nebelscheinwerfers werden Ihnen 20 bis 35 Euro abverlangt. Sollten Sie ein Freund des Autotunings sein und Ihre Nebelscheinwerfer foliiert haben, wird es Sie 50 Euro kosten. Zudem kann es zum Erlöschen Ihrer Betriebserlaubnis kommen. Das Einschalten der Nebelscheinwerfer ist nicht verpflichtend. Je nachdem, ob Sie dieseneinschalten oder nicht, gilt grundsätzlich: Bei schlechter Sicht vorsichtig und sehr aufmerksam fahren.
Die folgenden Videos sind zur Veranschaulichung aus Youtube ausgewählte Beispiele. Die Inhalte wurden nicht von partamo (lucentrade GmbH) erstellt.