Lenker, Radaufhängung
Die Radaufhängung ist die Verbindung zwischen Fahrzeugkarosserie und Radaufstandsfläche. Sie überträgt alle Kräfte und Bewegungen vom Radträger auf die Karosserie. Somit ist sie ein Teil des Fahrwerks, zu dem auch der Lenker gehört. Um ein sicheres Fahrverhalten gewährleisten zu können, muss die Übertragung der Kräfte auf die Karosserie schnell verlaufen. Aus diesem Grund werden in der Radaufhängung Lenker mit Gelenken eingesetzt. Auf diesem Weg kann für eine optimale Radführung gesorgt werden.
Die Funktion der Radaufhängung
Um die Fahrsicherheit und den kontinuierlichen Fahrkomfort zu gewährleisten, muss die Radaufhängung bei Stößen elastisch nachgeben, Schwingungen dämpfen, Lenkbewegungen weiterleiten und dabei so leicht wie möglich sein. Der Bau der Radaufhängung beruht durch die teils gegensätzlichen Anforderungen auf vielen Kompromissen. Die Radträger, die Lenker und die Gelenke sind Teil der Radaufhängung und müssen somit auch aneinander angepasst werden.
Die Lenker der Radaufhängung
Die Lenker der Radaufhängung werden üblicherweise aus Stahl oder aus Aluminium hergestellt. Ihre Aufgabe ist die Übertragung von Dämpfungs-, Stabilisator- und Federkräften. Außerdem übernehmen sie die radführenden Aufgaben und sind dadurch ein wichtiger Bestandteil der Radaufhängung. Den Anforderungen angepasst, werden Zwei-, Drei-, oder Vierpunktlenker eingesetzt. Dabei bezieht sich die Anzahl der Punkte auf die Anzahl der Verbindungsstellen des Lenkers.
Lenker an Vorder- und Hinterachse
Um die notwendige Bewegungsfreiheit zum Lenken des Rades zu ermöglichen, werden an< der Vorderachse eines Fahrzeuges immer Lenker mit Kugelgelenken genutzt. Die Radführung verlangt nach mindestens drei Lenkern: ein unterer, ein oberer Lenker und eine Spurstange. Je nach Achsbauweise können auch bis zu fünf Lenker eingesetzt werden. Die Hinterachse benötigt nicht unbedingt Kugelgelenke. Für eine optimale Hinterachsführung werden deswegen fünf Hülsengelenke und Gummilager eingebaut.
Lenkerarten in der Radaufhängung
Lenker in der Radaufhängung werden, der Einbaurichtung entsprechend, in 3 Kategorien unterteilt:
- Längslenker: Diese werden in Fahrtrichtung ausgerichtet.
- Querlenker: Sie werden quer zur Radebene eingebaut.
- Verbundlenker: Diese bestehen aus zwei Längslenkern, die durch eine Quertraverse verbunden sind.
Lenkerkategorien
Abhängig von ihrer Aufgabe werden Lenker ebenfalls in 3 Kategorien unterteilt:
- Führungslenker: Diese Lenker stützen das Fahrzeuggewicht nicht, sie übernehmen lediglich die Führung des Rades. An ihren Gelenken werden überwiegend waagerechte Kräfte eingeleitet.
- Traglenker: Lenker dieser Kategorie dienen als Krafteinleitungspunkte für Dämpfer- und Federkräfte und leiten senkrecht wirkende Kräfte weiter. Sie sind deshalb stabiler und größer als Führungslenker.
- Hilfslenker: Die Aufgabe der Hilfslenker ist es, die Führungs- und Traglenker mit dem Radträger zu verbinden.
- Schräglenker: Schräglenker sollen die Hinterräder unabhängig voneinander führen. Sie sind dabei weder zur Längs- noch zur Querachse parallel.
Die Radaufhängung als Sicherheitsfaktor
Die Sicherheit im Straßenverkehr hängt wesentlich von einem stabilen Fahrverhalten ab. Hierfür ist die Radaufhängung entscheidend, denn der Ausfall einer Komponente kann erhebliche Auswirkungen auf die Fahrsicherheit haben. Eine regelmäßige Kontrolle der Karosserie ist von großer Bedeutung, da Trage- und Führungsgelenke einem hohen Verschleiß unterliegen. Laute Rollgeräusche, mehr Spielraum beim Drehen des Lenkrades und eine ungleichmäßige Reifenabnutzung sind Anzeichen für die Abnutzung der Radaufhängung. In modernen Fahrzeugen werden aus diesem Grund Radaufhängungskomponenten mit einer hohen Lebensdauer eingebaut, was zum Werterhalt des Fahrzeuges beiträgt.
Durch den Einsatz von dauergeschmierten Gelenken werden außerdem die Umweltverschmutzung durch Überfettung verhindert und Ressourcen geschont.
Die folgenden Videos sind zur Veranschaulichung aus Youtube ausgewählte Beispiele. Die Inhalte wurden nicht von partamo (lucentrade GmbH) erstellt.